Auto gerammt und abgehauen Entsetzen nach Fahrerflucht in Oechlitz

Oechlitz -

Familie Lellinger aus Müchelns Ortsteil Oechlitz ist entsetzt. Am vergangenen Wochenende hat ein unbekannter Autofahrer das vor dem Haus in der Bachstraße abgestellte Auto der vierköpfigen Familie gerammt, schwer beschädigt und sich dann einfach aus dem Staub gemacht.

„Wir sind auf das Auto angewiesen und bleiben nun wahrscheinlich auf dem Schaden sitzen“, befürchtet Nicole Lellinger. Wie viele Opfer von Fahrerfluchten, die sich jedes Jahr zuhauf im Saalekreis ereignen. Die Aufklärungsquote der Polizei ist mangels Hinweisen meist relativ niedrig.

Stoßstange ist zerbeult und zerkratzt. Neben dem Reifen hat der Unfallfahrer auch die hintere linke Felge zerstört

Am Samstagabend zieht eine Gewitterfront auch über das Geiseltal hinweg. „Ich habe ein blechernes Scheppern gehört“, erinnert sich Nicole Lellinger noch. „Da aber der Wind ging, dachte ich nur, dass sich ein Wellblech an unserem Balkon bewegt und die Geräusche verursacht.“ Gegen 22.30 Uhr Uhr kommt ihr Mann von der Arbeit, klopft am Rollo. „Er fragte, was ich denn mit meinem Auto angestellt habe, dass es so demoliert vor der Tür steht.“

Die zweifache Mutter hält die Reaktion ihres Mannes für einen Aprilscherz - bis sie es mit eigenen Augen sieht. Die Stoßstange ist zerbeult und zerkratzt. Neben dem Reifen hat der Unfallfahrer, der in das Fahrzeug gekracht ist, auch die hintere linke Felge zerstört. „Auch der Außenspiegel war komplett umgeklappt“, erzählt Nicole Lellinger.

Familie hofft auf die Hilfe der Öffentlichkeit, um den Verursacher doch noch ausfindig zu machen

Auch die Nachbarn haben zwar etwas gehört, unter anderem wohl ein starkes Bremsen, gesehen und Hinweise auf den Täter geben konnte jedoch niemand. Nun hofft die Familie auf die Hilfe der Öffentlichkeit, um den Verursacher doch noch ausfindig zu machen. „Ich bin auf das Auto angewiesen, muss diese Woche wieder zum Studium nach Jena“, sagt Nicole Lellinger. „Auf dem Land läuft ohne Auto nichts.“

Im Saalekreis ist die Zahl von Fahrerfluchten zuletzt gestiegen. Waren es 2012 noch 877 solcher Fälle, kletterte deren Zahl im Jahr 2015 auf 1.036, wie die Polizei auf MZ-Anfrage erklärte. Besonders tragisch: Nicht immer stecken hinter Unfallfluchten einfache Blechschäden. Jedes Jahr werden bei solchen Unfällen auch mehrere Dutzend Beteiligte verletzt. Allein im Jahr 2015 registrierte die Polizei 55 Unfälle mit Personenschäden. Die Aufklärungsquote der Polizei liegt bei 37 bis 40 Prozent. (mz)

 

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