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Wasser kam wie Urgewalt Unwetter trifft 55-Jährige aus Saalekreis besonders hart

Merseburg -

Eva Benesch stehen die Tränen in den Augen. „Ich kann nicht mehr.“ Vor elf Jahren sei ihr Sohn tödlich verunglückt, vor sechs Jahren ihr Mann gestorben. „Und jetzt das. Das ganze Erdgeschoss ist voller Schlamm. Da kann ich nicht mehr wohnen. Aber ich kann hier auch nicht weg“, erzählt die 55-Jährige, die keine Arbeit mehr hat.

„Ich hab doch den Hund“, sagt die Frau aus Langeneichstädt (Saalekreis). Mit ihrem Schäferhund habe sie sich in der Nacht zum Sonnabend ins Obergeschoss ihres Hauses geflüchtet, als das Wasser mit unglaublicher Urgewalt hereinbrach. Am Morgen nach dem Unwetter, das über den Saalekreis hinweggefegt war, hat sie sich wieder die Gummistiefel angezogen und hilft wie alle Anwohner von Lindenplan und Brauhausgasse, die schlammigen Spuren zu beseitigen. Gemeinsam mit Tochter und Enkelin, die aus Mücheln herübergekommen sind, schippt sie, was sie kann.

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Küche, Bad, Wohnstube - überall im Erdgeschoss des alten Hauses von Eva Benesch hatte sich der Schlamm ausgebreitet, stand mehr als hüfthoch in den Räumen. Selbst aus dem Klo liefen Wasser und Schlamm in die Wohnung. „Der ganze Fußbodenbelag, Teppich, die Möbel - alles muss raus“, sagte sie und zeigt die zerstörte Wohnungseinrichtung.

Frau aus Langeneichstädt ist nach Unwetter verzweifelt: „Ich kann nicht mehr“

Am tiefsten Punkt von Langeneichstädt wird ein Hof nach dem anderen gemeinsam vom Schlamm befreit. Wannen, Schaufeln, Tröge, Schneeschieber - alles, was irgendwie hilfreich ist, kommt zum Einsatz. Zwei Radlader fegen im Eiltempo durch die Straße, schieben alles, was zusammengekarrt wurde, weg, damit die zähe Schlammsuppe bei den sommerlichen Temperaturen nicht an Ort und Stelle bretthart wird. 50 Meter weiter, am Spargelhof Hindorf, kaufen die auswärtigen Kunden Spargel ein wie immer und erfahren nebenbei, dass um die Ecke quasi für manche Menschen die Welt untergegangen war.

„Aber alle, die hier an der Kreuzung Lindenplan und Brauhausgasse wohnen, haben sich gegenseitig geholfen“, erzählt Eva Benesch später am Telefon. „Und ganz viele sind auch zu mir gekommen und haben mit angepackt.“ Am Abend hätten die Nachbarn alle gemeinsam zu Abend gegessen, der Spargelhof habe Erdbeeren geschickt und man habe auf gute Nachbarschaft angestoßen. „Das hat mich schon alles sehr bewegt“, sagt die 55-Jährige.

Nachbarn und MZ-Leser bieten Hilfe an und wünschen Kraft

Entsetzt war sie allerdings auch - nämlich darüber, dass es Menschen gab, die sich Dinge, welche die Anwohner zum Trocknen oder zum Wegwerfen nach draußen gestellt hatten, in der Nacht unter den Nagel gerissen hatten. „Wer tut so etwas“, fragt sie. Eva Benesch vermisst jetzt zum Beispiel ihr Fahrrad. „Das war zwar beschädigt, aber man hätte es reparieren können.“

Leser, die die Berichterstattung auf der Website der Mitteldeutschen Zeitung, www.MZ.de, oder auf Facebook verfolgt hatten, wünschten Eva Benesch und ihren Nachbarn viel Kraft, boten aber auch Spenden und praktische Hilfe an - wie Silvio Glimm, der die Folgen solch schwerer Unwetter aus Grimma kennt, wo er gelebt hat. Er müsse zwar am Wochenende arbeiten. „Aber am Montag komme ich zum Helfen nach Langeneichstädt“, ließ er die MZ wissen.

Eva Benesch: „Ich danke allen ganz herzlich für ihre Hilfe - auch den Lesern der MZ, die Anteil an unserem Schicksal nehmen.“ Von Möbelspenden bittet sie zunächst abzusehen, da sie gar nicht wisse, wo sie etwas unterstellen sollte. (mz)

 

– Quelle: http://www.mz-web.de/26941530 ©2017

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