Bäckerei und Konditorei Helge Sommerwerk

Herr Sommerwerk

Dr.-Wilhelm-Külz-Str. 35
06249 Mücheln (Geiseltal)

Von Gut zu Sehr gut!

Helge Sommerwerk war sehr gespannt, als er über den bevorstehenden Wettbewerb „Sachsen-Anhalts beste Stollen“ sprach, an dem sich die Bäckerei und Konditorei zum zweiten Mal beteiligt. 14 Teilnehmer hatten sich angemeldet um mit 34 Stollen ins Rennen um die leckersten ihrer Art zu gehen. Im Magdeburger Allee-Center wird das eingereichte Weihnachtsgebäck erst von einem Prüfer unter die Lupe genommen werden, dann können

auch die anwesenden Besucher davon probieren. Bäckermeister Helge Sommerwerk weiß, dass seine Stollen gut schmecken, aber ob er die volle Punktzahl vom Prüfer bekommen würde, hänge manchmal nur von einer Nuance zu viel Vanille oder Butter ab. Letztes Jahr haben sein Butter- und sein Winzerstollen mit „Sehr gut“ und „Gut“ abgeschnitten, dieses Jahr soll es ein doppeltes „Sehr gut“ werden. Gut eine Woche vor dem Wettbewerb kann der Konditor nur noch abwarten, denn damit die Stollen den richtigen Geschmack bekommen, müssen sie einige Wochen ruhen. Das heißt, die Prüflinge waren fertiggebacken und warteten auf ihren Verkoster. Nach dem Wettbewerb am 23. November ist klar: Wer sein Handwerk versteht, darf sich auf die Schulter klopfen.

Helge Sommerwerks Butter- und der Geiseltaler Winzerstollen haben die Note „Sehr gut“ erhalten, also mit 100 Punkten die volle Punktzahl bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

Seit Anfang November ist die Stollenbäckerei im Müchelner Familienbetrieb in vollem Gange. 80 bis 90 Kilogramm Teig werden täglich verarbeitet. Dabei läuft ein Stollen bis zu fünfmal durch die Bäckerhände. Kneten, rollen,  formen, tauchen … am Ende des Tages hat selbst der erfahrene Konditor Muskelkater.

Im Jahr 2014 sind rund zwei Tonnen Stollen produziert worden. Neben dem Klassiker Butterstollen verkaufen Sommerwerks den Geiseltaler Winzerstollen, Quark- und auf Kundenwunsch auch Mandelstollen. Bis weit in den Dezember hinein landet das Weihnachtsgebäck täglich im Backofen. In die Weihnachtszeit gehören ebenfalls die Lebkuchen, deren Masse bereits seit September reift. 40 Kilogramm Honig sind Teil des Rezepts, was in diesem Jahr etwas abgeändert wurde. Geheime Familienrezepturen werden natürlich nicht verraten. Die Bäckerei und Konditorei Sommerwerk beging in diesem Jahr ihr 125-jähriges Jubiläum. Dabei zieht sich das Backhandwerk wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte. Helge Sommerwerk erzählt, dass in seinem Elternhaus in der Merseburger Straße in Mücheln ein Backofen im Mauerwerk des Kellers entdeckt wurde – ein weiterer Beleg dafür, dass frühere Generationen hier schon Brote backten. Helges Opa Emil war zu Kriegszeiten in einer  Bäckereikompanie, musste aufgrund einer Verletzung nach Hause und entkam so dem sicheren Tod, dem seine Kameraden nicht entweichen konnten. Sowohl er als auch dessen Sohn Günter führten die Bäckerei Sommerwerk in der Merseburger Straße. Helge Sommerwerk lernte Konditor, sammelte Erfahrung in anderen Bäckereien und schloss die Meisterprüfung erfolgreich ab. Auch er arbeitete während seines Wehrdienstes in einer Feldbäckerei und erinnert sich noch an die Backöfen in den LKWs. Als er 1989 von der NVA heimkehrte, übernahm er die elterliche Bäckerei in vierter Generation. Seine Frau Annett, die, man ahnt es fast, die Tochter eines Bäckers ist, stieg 1991 mit ins Familienunternehmen ein. 1997 zogen sie in das Gebäude der ehemaligen Bäckerei Fritzsche um, wo sie bis heute ansässig sind.

 

Mit derzeit 22 Mitarbeitern betreiben sie neben dem Hauptgeschäft in Mücheln noch Filialen in Langeneichstädt, Leuna, Beuna, Braunsbedra und seit Kurzem eine Verkaufsstelle in Weißenfels.