Ausgezeichnete Ameisen und Vereinsmeister zum Müchelner Stadtfest

Zum 20. Stadt- und St. Jakobusfest lud man vom 06. bis zum 08. Juli in die Stadt Mücheln ein. Und nach 20 Jahren gab es einige Veränderungen bei dem regional und überregional beliebten Fest.

Nachdem 19 Mal Herr Wurzel Bürgermeister a.D. das Stadtfest mit einem Festbieranstich eröffnete, durfte dieses Jahr der neue Bürgermeister der Stadt Mücheln Andreas Marggraf sein Können unter Beweis stellen. Dass so ein Anstich seine Tücken hat, können nun der alte und der neue Bürgermeister berichten, denn auch dieses Jahr floss das kühle Nass nicht nach den ersten Schlägen.

Schon vor der offiziellen Eröffnung war auf den Straßen von Mücheln viel los. Bei einem historischen Stadtrundgang mit Kostümen und musikalischen Beiträgen zeigte das Freie Gymnasium Geiseltal an vier Stationen die Schönheit der Stadt. Mit dem Fanfarenzug Großjena e.V. kamen die Kleinen in einem Luftballonumzug quer durch die Stadt auf den Marktplatz gezogen.

KaessLight brachte mit ihrem Musikmix den historischen Marktplatz zum Tanzen, während es auf dem Schützenhausplatz mit Jimmi Glitschy u.a. rockiger zuging. Organisiert von United Forces Mücheln e.V. kamen auf dem Schützenhausplatz die Freunde rockiger Klänge auf ihre Kosten. Am Sonnabend konnte mit Deville eine Stoner-Rock Band aus Malmö/Schweden begrüßt werden.

Den Sonnabendnachmittag gestalteten traditionell die Müchelner Vereine auf dem Marktplatz, in diesem Jahr kam noch ein nicht immer ernst gemeinter Wettkampf hinzu, der Müchelner Vereinsmeister wurde gesucht. In fünf sportlich spaßigen Wettkämpfen stellten sich der Närrische Karnevalsclub Mücheln e.V. (NKC), die Karatekämpfer des Musashi e.V., die Ortsgruppe Geiseltalsee der DLRG und die Freizeitsportler der Müchelner Biertrinker Union e.V. (MBU) den Herausforderungen. Beim Bierkastenlauf galt es für vier Teilnehmer aus jedem Team auf fünf Bierkästen möglichst schnell die Tanzbühne zu überqueren, ohne den Boden zu berühren. Wie bei der EM so auch in Mücheln, Schiedsrichterentscheidungen sind nicht immer beliebt, aber kurz vor dem Ende der Strecke musste der NKC zurück an den Start und kam so als letzter ins Ziel. Hier zeigten die Musashis ihre Körperbeherrschung und gingen im ersten Wettkampf in Führung. Der Schiedsrichter wurde fortan von den Narren des NKC im Spaß bestreikt, man einigte sich auf eine Torkamera im nächsten Jahr.

Mit der Bierglasrutsche der Oechlitzer Hüttenpitties hatten dann alle Vereine so ihre Probleme. Die Müchelner Biertrinker Union, vom Namen her als Favorit gehandelt, kam nur auf den letzten Platz, am besten schlug sich der NKC. 

Moderator Andreas Mager hatte sich für den dritten Wettkampf lustige aber knifflige Fragen rund um Mücheln ausgedacht. Doppeldeutig wurde „Wer oder Was bin ich?“ gespielt und das Wissen der Vereine getestet. Aber selbst auf dem Marktplatz war es ganz still, denn die Besucher rätselten mit. Die schnellsten Finger am Buzzer und die meisten richtigen Antworten hatte der NKC.

Die meiste Luft in den Lungen hatten die Rettungsschwimmer der DLRG, beim Luftballonblasen galt es vier kleine Ballons zum Platzen zu bringen. Erst wenn dies geschehen war, konnte der letzte Starter der Mannschaft mit einem Maxi-Ballon starten. So kamen die Mannschaften das erste Mal wirklich aus der Puste.

Ein treffsicheres Händchen war dann beim Wettnageln gefragt. Vor dem finalen Wettkampf waren die ersten drei Mannschaften denkbar eng zusammen, die ersten zwei punktgleich auf und der dritte nur einen Punkt zurück. Hier galt es drei Nägel mit möglichst wenigen Schlägen in einem Balken zu versenken. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, mussten zwei Mitglieder jedes Vereines den Balken während des Wettnagelns halten. Der stabilen Grundfläche beraubt, traf doch nicht jeder so sicher den Nagel wie geglaubt auf den Kopf. Am schnellsten versenkte die MBU mit 18 Schlägen die Nägel.

Mit viel Jubel konnten der NKC die Siegertrophäe aus den Händen des Bürgermeisters in Empfang nehmen. Aber alle Teilnehmer waren sich einig, es hat Spaß gemacht und man ist das nächste Jahr wieder dabei.

Zwischen den einzelnen Wettkämpfen zeigten verschiedene Müchelner Vereine in kleinen Auftritten ihr Können. Die Jugendfeuerwehr Mücheln löschte einen simulierten Autobrand, Mitglieder des Vereins für Hallenradsport Mücheln 1951 e.V. beeindruckten die Zuschauer auf einem und zwei Rädern und die jungen Tänzerinnen der Tanzgruppe Mücheln e.V. begeisterten ebenso, wie der Musashi e.V. mit seiner Karatekunst. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Schüler des Freien Gymnasiums und der Sekundarschule. Verzaubert wurden die Kinder von der Zaubershow und folgten gebannt den lustigen Kunststücken von Steffen Borowski.

Coverversionen der letzten Jahrzehnte und der aktuellen Charts präsentierten die Band Rockpirat am Abend eindrucksvoll auf der Marktplatz-Bühne. Mit Power-Party-Musik und guter Laune wurde bis in die Nacht gefeiert.

Der Sonntag steht immer im Zeichen des großen Festumzuges, Vereine und Gewerbetreibende aus Mücheln, den Ortsteilen und der Region präsentieren sich hier in knapp 90 Bildern. Mit zum Teil sehr aufwendig gestalteten Motiven zog man durch Mücheln. Ob nun das Freie Gymnasium mit seinem vielfältigen Freizeitangebot, die Kitas der Kinderland gGmbH mit ihren Mottos, die Feuerwehren, die Gröster Pfingstburschen mit dem wohl aufwendigsten Motiv als lebendige Bierflaschen in einem riesigen Bierkasten der eigenen Marke Gröster Pfingstbräu - verschiedenste Attraktionen, Freizeitmöglichkeiten und Einrichtungen begeisterten die Zuschauer am Straßenrand. Die Hoffnung auf eine baldige Seenutzung kam ebenfalls immer wieder auf, so zum Beispiel bei der GET, die ein Drachenboot dabei hatten oder bei der Kooperation zwischen Ford-Reinicke und der Marketinginitiative Geiseltalsee.de die auf ihrem stattlichen Boot die Geiseltalseenixe Conny präsentierten. Nicht einfach für die Jury um Bürgermeister Andreas Marggraf das schönste Bild im Umzug zu prämieren. Große Freude bei den kleinen Ameisen der Abenteuerkita Regenbogen. Die Kinder stellten in selbstgebastelten Kostümen ihr Maskottchen die Ameise dar.

Die 1. Thüringer Gugge-Musiker aus Apolda brachten nach dem Umzug den Marktplatz zum Tanzen. Mit ihrem ansprechenden Sound haben die Apoldaer sich schon viele Fans in Mücheln erspielt und wurden begeistert empfangen. Musikalisch klang das 20. Stadt- und St. Jakobus-Fest mit Musik von der Diskothek Tino Kaselitz aus.

(Foto: S. Reinicke)

Zum 20. Stadt- und St. Jakobusfest lud man vom 06. bis zum 08. Juli in die Stadt Mücheln ein.