Kulturmonat eröffnet

Was ist eigentlich Kunst? Diese Frage stellte sich Müchelns Bürgermeister Andreas Marggraf in seiner Eröffnungsrede zum 14. Müchelner Kulturmonat am Montag, den 3. November. Da wohl auch die großen Künstler keine Antwort auf diese Frage fanden (Pablo Picasso „Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten.“) einigte man sich darauf, dass Kunst von „Können“ komme und Ausdruck menschlicher Kreativität sei.

Und das entspricht der Tatsache. Das, was das Publikum im Bürgersaal zum Eröffnungsabend des Kulturmonats zu sehen bekam, war wieder einmal ein Augenschmaus. Insgesamt 300 Werke kreativ schaffender Müchelner Bürgerinnen und Bürger inklusive aller Ortsteile wurden eingereicht. Zu sehen sind Ton- und Holzarbeiten, Grafiken, gemalte Bilder, Collagen, Textilarbeiten, Fotos und Werke aus Metall. Leider fanden nicht alle Exponate Platz im Bürgersaal. „Die Kunst besteht im Weglassen“, so Hubert Storch, Hauptorganisator der jährlichen Ausstellung.

Mit musikalischer Umrahmung von Heinz Willweber und Frau Tamme von der Musikschule Merseburg sowie im Beisein zahlreicher Gäste, darunter viele Aussteller selbst, wurden die diesjährigen Kunstpreise verliehen.

Den 1. Platz unter den Erwachsenen belegt Helmut Wengler und sichert sich damit den Kunstpreis 2014  für seine Ölbilder „Robby und James – Was Bilder erzählen“ und „Abschied von Karli“. Den Nachwuchs-Preis bekam das Gemeinschaftsprojekt „Haustürschmuck“ der Arbeitsgemeinschaften „Töpfern“ und „Holzwurm“ der Müchelner Geschwister-Scholl-Grundschule. Angelika Büchner mit ihrem Bild „Stadtbummel“ und den Sekundarschülern der Adolf-Holst-Schule für ihre Hundertwasser-Wandbilder wurden Anerkennungen überreicht.

Sonderpreise der Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut e.G. erhielten beim Nachwuchs die Kita „Sonnenkäfer“ aus Oechlitz für ihr Stück „Die bunte Welt der Sonnenkäfer“ und bei den Erwachsenen Silke Nöckel aus Langeneichstädt für ihre Gesamtleistung. Bürgermeister Andreas Marggraf vergab noch einen Sonderpreis an die Müchelner Pestalozzischüler für ihre Gesamtleistung.

Unter allen eingereichten Arbeiten befindet sich auch ein Maskottchen-Vorschlag für die Stadt Mücheln von Ulrike Rosinski. Mit „Chiro“ habe sie in Anlehnung an das Handtier (Chirotherium), dessen Fährte man hier einst fand, eine Figur geschaffen, die mit der Region in Verbindung gebracht wird, so die Produktdesignerin. Die Müchelner sollen nun darüber entscheiden dürfen, ob sie sich das Tierchen als Maskottchen vorstellen könnten. Dazu liegt im Ausstellungssaal ein Buch bereit, in das die Besucher ihre Meinung eintragen können.

Die Ausstellung im Rahmen des Müchelner Kulturmonats kann an den Sonntagen 9., 16, 23. und 30. November 2014 im Bürgersaal Mücheln von 15.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden. Das dort aufgestellte „Kulturschwein“ freut sich über ein Leckerli.

Sandra Reinicke