Musikfestival Fete mit Charme und Schweiß
Die Musik wird schneller, ebenso wie das Blitzlicht, das sogenannte Stroboskop, welches durch das Zelt flackert. Dann endet es in einem großen Knall und die Menge jubelt frenetisch. Thomas Lizzara verlässt schweißüberströmt, aber überglücklich, das DJ-Pult. „Das war der Hammer. Die Leute sind richtig gut abgegangen“, freut sich der Berliner. Dabei hätte er seinen eineinhalbstündigen Auftritt fast verpasst: „Ich komme gerade aus Hamburg. Auf dem Weg hierher stand ich zwei Stunden im Stau.“
Den Stress sieht man dem 34-Jährigen nicht an, denn dieser sei nach einer solchen Show wie weggeblasen. Bereits seit er 15 ist, macht Lizzara nun schon elektronische Musik. Was ihm an seinem Job als DJ besonders gefällt? „Ich möchte den Leuten Freude bereiten, so dass sie einfach mal die Sau rauslassen können.“ Ähnlich erklärt Daniel Käferhaus sein Faible für die Musik: „Das Besondere ist die Verschmelzung zwischen den DJs und dem Publikum. Einfach gemeinsam zu feiern und die Nacht zu was Besonderem zu machen.“ Der 24-Jährige Hallenser tritt unter dem Pseudonym „Mommsen“ mit seinem Freund „Muax“ als DJ-Duo „Aehm und Aehm“ auf. Diese Nacht legen sie, unterstützt von DJ Jacktekkniels, von 5 bis 6 Uhr als „letzte Schicht“ auf dem Techno-Floor auf.
Mommsen und Muax machen seit fünf Jahren „Hard-Tekk“, wie sich diese schnelle Spielart der elektronischen Musik nennt. Angefangen haben sie jedoch als Rockband, ein Projekt, was parallel weiterbesteht. „Wir sind beide völlig offen, was Musikrichtungen angeht und wollten einfach mal was anderes ausprobieren“, erklärt Käferhaus. Das Besondere am SNT-Festival in Mücheln sei die schöne Lage und die Nähe zum Wasser: „Wir fahren auf die Individualität der Festivals ab.“
Das besondere Flair
Das besondere Flair lobt auch die 21-jährige Victoria: „Die Musik und auch das Gelände sind super!“ Ihre 22-jährige Freundin Jessica pflichtet ihr bei: „Die Stimmung hier ist einfach nur genial“. Die beiden kommen aus einem Dorf in der Nähe von Apolda. „Wir haben von Freunden von dem Festival erfahren und wollten es uns einfach mal selbst anschauen“, erzählen die Techno-Freunde, die dieses Jahr zum ersten Mal dabei sind und über das Wochenende am Campingplatz in Stöbnitz übernachtet haben. Dort waren sie bei weitem nicht die einzigen. „Durch das SNT-Festival haben wir ungefähr 350 Gäste gehabt. Es sind sogar welche aus der Schweiz angereist“, sagt der Betreiber Thomas Patzer.
Der Veranstalter des SNT-Festivals, Stefan Schicht, zieht ein positives Fazit. Das Wochenende sei sehr gut verlaufen, auch wenn die Besucherzahlen im Vergleich zu den Vorjahren leicht abgenommen hätten. Der Elektro-Fan, der mit einigen Freunden vor neun Jahren das Festival ins Leben gerufen hatte, bedauert zwar, dass man als Veranstalter selbst kaum etwas von der Musik mitbekomme, dennoch freue er sich, mit seinen Partnern so etwas auf die Beine gestellt zu haben.
Ob das Festival im nächsten Jahr wieder stattfindet, kann Schicht noch nicht sagen: „Das muss von Jahr zu Jahr erneut mit der Stadt und den Betreibern abgesprochen werden. Aber es wäre schon schön, das zehnjährige Jubiläum feiern zu können.“ (mz)
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